Baufachstufe in Berlin

Vom 17. bis zum 21. Februar besuchten die Baufachstufen (Maurer und Stahlbetonbauer) der
Friedrich-Dessauer-Schule Deutschlands Hauptstadt Berlin. Die 19 Schüler wurden von Klassenlehrer
Mirko Mausbach und dem Leiter des Ausbildungszentrums der Kreishandwerksinnung Carsten Pabst,
begleitet. Die Planungen für diese Fahrt liefen bereits im Frühjahr 2019 an, da man nur so die hohen
Hotel- und Bahnkosten zu Messezeiten durch Frühbucherrabatte kompensieren konnte.
Pünktlich um 5:55 am frühen Montagmorgen ging es für die Gruppe am Bahnhof in Limburg los in
Richtung Frankfurt, von wo aus die jungen Handwerker dann mit dem ICE, klimafreundlich
selbstverständlich, in Richtung Berlin fuhren. In Berlin angekommen wurden nur kurz die Koffer im
Hotel deponiert, um dann mit dem ersten offiziellen Programmpunkt zu beginnen. Fußläufig ging es
zum Brandenburger Tor und zum Bundestag, vorbei an der Holocaustgedenkstätte, um den Schülern
einen ersten Eindruck über die Geschichtsträchtigkeit der bundesdeutschen Hauptstadt zu
vermitteln. Auch der Nahverkehr innerhalb Berlins musste erst einmal erklärt und verstanden
werden, daher ging es per S-Bahn gegen 16 Uhr gemeinsam zum Hackeschen Markt, wo dann auch
die erste Stärkung für diesen Tag eingenommen werden konnte. Der Tag endete in den Hackerschen
Höfen, in denen speziell die Maurer die Kunst des Klinkerbaus bewundern konnten.
Der nächste Tag startete ebenfalls früh mit dem Besuch der bautec, einer Messe für Bauprodukte.
Hier konnten die Schüler unter anderem einen 3D-Drucker bewundern, welcher ganze Häuser aus
Spezialbeton drucken kann. Selbstverständlich konnten auch neue Gebäudeenergiesysteme oder
Baustoffe bewundert und der eine oder andere Zollstock -als Messemitbringsel- erbeutet werden.
Leider musste die Messe bereits nach wenigen Stunden wieder verlassen werden, da am Nachmittag
ein besonderes Highlight der Klassenfahrt anstand: Der Besuch beim Bundesnachrichtendienst (BND)
– dem Auslandsgeheimdienst der Bundesrepublik Deutschland. Dieser Dienst unterhält seit
November 2019 ein Besucherzentrum (mit einer seeehr langen Warteliste) bei dem man sich über
die Arbeit der deutschen Geheimdienste informieren kann. Ein sehenswertes Gebäude, ein
hervorragender Vortrag einer kompetenten Referentin und ein informativer Einblick in den BND
beendeten den offiziellen Teil des Tages, welcher dann mit einem gemeinsamen Essen in einem
Wirtshaus endete.
Auch mittwochs war wieder ein frühes Frühstück angesagt, da der Besuch des ehemaligen StaSi
(Staatssicherheit der DDR) Gefängnisses „Hohenschönhausen“ anstand. In diesem Gefängnis wurden
ausschließlich politische Häftlinge untergebracht – sprich Menschen, die gegen die vorherrschenden
Machtstrukturen in der DDR waren und dies auch direkt oder indirekt äußerten. „Ein falscher Satz am
falschen Ort reichte aus und man wurde für bis zu drei Jahre weggesperrt und in die Mangel
genommen.“ Den Nachmittag durften die Schüler individuell für die Besichtigung der berliner
Sehenswürdigkeiten nutzen. Manche entschieden sich für den „Checkpoint Charlie“ (ehemaliger
Grenzübergang zwischen Ost- und Westberlin), andere besuchten das Naturkundemuseum oder
liefen den Verlauf der Berliner Mauer ab.
Der vorletzte Tag der Klassenfahrt begann zwar relativ spät, sollte dafür aber ebenfalls erst spät
enden. Um 12:00 Uhr traf man sich um den Bundestag zu besichtigen. Nach dem Sicherheitscheck
und einem sehr kurzweiligen Vortrag über das Bundestagsgebäude und die Arbeit des Bundestages
sollte das Gespräch mit MdB Klaus-Peter Willsch (CDU) stattfinden. Herr Willsch hatte, als
Abgeordneter für den heimischen Wahlkreis, die Schüler der FDS nach Berlin eingeladen. Er war an
diesem Tag jedoch leider auf einer Tagung und musste daher einen Stellvertreter schicken. Die
vorbereiteten Fragen der Schüler konnte dieser zwar auch beantworten, allerdings hätten sich die
jungen Handwerker über ein Gespräch mit „ihrem“ Abgeordneten gefreut. Auf das Gespräch folgte
dann die Besichtigung der Reichstagskuppel, in der sich auch die Ausstellung über die Geschichte der
BRD befindet. Den Abschluss des Tages bildete dann ein gemeinsames Abendessen im Paul-Löbe-Haus.

Taschen packen, Zimmer aufräumen und Abmarsch in Richtung ICE hieß es dann am frühen
Freitagmorgen. Nach einer ereignislosen und sehr entspannenden Zugfahrt endete die Klassenfahrt
um 17.00 Uhr am Bahnhof in Limburg.

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