SAVE YOUR LIFE oder Cool sein ist nicht alles

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In Zusammenarbeit mit Frau Bischof von der Stadtjugendpflege Hadamar haben am 24.01.2020 zwei junge Männer einer Klasse der Berufsvorbereitung ihren bisherigenholprigen Lebensweg und ihre damit verbundenen Erfahrungen vorgestellt.

Die beiden jungen Menschen hatten teilweise mehrfach Kontakt mit dem Gesetz und möchten ihre eigene Geschichte nun dazu nutzen, andere Jugendliche auf den richtigen Weg zu bringen bzw. dazu, dass sie auf diesem bleiben.

„Innerhalb einer Minute kann sich dein ganzes Leben verändern. Das Leben, das Du selbst in der Hand hast“, berichtete einer der jungen Männer. Er wurde zu einer hohen Geldstrafe verurteilt, da er ein für ihn modisches Accessoire im Gepäck mit sich führte. Der sehr modebewusste junge Mann hatte in seinem Koffer nämlich einen Gürtel mit einer Schnalle in Form eines Schlagrings. Der Gürtel bzw. die Gürtelschnalle wurde als Waffe beschlagnahmt, der völlig Überraschte sofort zum Täter einer Straftat, denn er hatte damit gegen das Waffengesetz verstoßen. Da er die Geldstrafe von mehreren 100 Euro nicht zahlen konnte, wurde er zu einer Freiheitsstrafe von 30 Tagen verurteilt. Durch seine gute Mitarbeit konnten ihm diese kürzlich in 180 abzuleistendeSozialstunden umgewandelt werden.

Die in der Klasse zuhörenden Schülerinnen und Schüler machte die Geschichte sprachlos, da sie u.a. erfuhren, dass Unwissenheit nicht vor Strafe schützt. „Ob gewusst oder nicht, plötzlich stehst du vor Gericht“.

Der Verurteilte motivierte die Schüler wiederholt, trotz eines begangenen Fehlers aus ihrem Leben das Beste zu machen, stets positiv zu denken, an sich selbst zu glauben, sich etwas zuzutrauen, seine Freunde genau zu prüfen, sich nicht für andere zu verbiegen, um ihnen zu gefallen und sich selbst immer treu zu bleiben. Er ging intensiv darauf ein, wie wichtig es ist, immer ein Ziel vor Augen zu haben und dass man dieses nur erreichen kann, wenn man es auch wirklich will.

Der zweite junge Mann kam aufgrund anderer Dinge mit dem Gesetz in Konflikt. Eigentlich hatte er alles gehabt: Eine Familie, ein Zuhause, Freunde, eine aussichtsreiche Lehrstelle. Durch falsche Freunde hat er dann jedoch viele Dinge in seinem Leben falsch gemacht. Er wollte cool und frei sein. Ohne über die Folgen nachzudenken, schmiss er seine Ausbildung und griff zu Drogen. Eins kam zum anderen, schließlich wurde er bei Straftaten erwischt und kam dafür insGefängnis. Aktuell, 2 Jahre später, muss er immer noch 200 Sozialstunden ableisten.

Er reflektierte, dass er mit seinem Verhalten nicht nur sich selbst geschadet hat, sondern es dadurch auch seiner Familie zunehmend schlechter ging. „Ich habe meine Familie enttäuscht“. Seine Erkenntnis aus dem Drogenkonsum: „Drogen sind ein Teufelszeug. Sie lassen Dich nur mal kurz frei fühlen, danach wirst Du zu ihren Sklaven, bist nicht mehr Du selbst und von ihnen abhängig. Somit bist Du also auch nicht mehr frei. Die Folgen trägst du ein Leben lang.“Aufgrund der begangenen Straftaten und deren Einträge im polizeilichen Führungszeugnis darf er nun in einigenBerufsfeldern nicht mehr arbeiten. Mittlerweile ist er an einem Punkt angekommen, an dem er erkannt hat, was er wirklich will: Er möchte ein anderes Leben führen, wieder auf die Beine kommen, für sich selbst Verantwortung übernehmen und am Leben teilnehmen. Ganz bewusst.

Zum Schluss haben die beiden jungen Männer noch Songs vorgetragen, welche sie selbstgeschrieben haben und in denen sie ihr bisheriges Leben verarbeitet haben.

Die Berichte der beiden führte bei fast allen zu großer Betroffenheit, aber vor allen Dingen zu einem regen Austausch, bei dem zahlreiche Fragen aufkamen, die gerne beantwortet wurden.

„Das war echt krass, aber voll motivierend.“, fasste eine Schülerin das Gehörte am Ende zusammen. [Dem ist wohl nichts hinzuzufügen.]

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