Die „alte Dame“ zu Besuch an der FDS

Auf kleiner Bühne und mit einfachsten Mitteln gab das Forum Theater aus Wien, ein vierköpfiges Schauspielerensemble, das bereits seit Jahrzehnten durch Österreich und Deutschland tourt, seine Interpretation der tragischen Komödie „Der Besuch der alten Dame“ zum Besten. Überzeugend führten die Schauspieler den Zuschauenden vor Augen, dass das 1965 erstmals aufgeführte Stück um Korruption und Humanismus bis heute aktuell ist.

Knapp 300 Schülerinnen und Schüler sahen eine authentische Darstellung der Handlung: Die Milliardärin Claire Zachanassian kehrt in ihre Heimatstadt Güllen zurück, die trotz des Wirtschaftsbooms dahinsiecht. Die Bürger der Stadt erhoffen sich eine Finanzspritze, um die Stadt finanziell sanieren zu können. Tatsächlich scheint sich die ehemalige Mitbürgerin als Wohltäterin zu erweisen. Die Bedingung, die sie stellt, ist jedoch ungeheuerlich: „Eine Milliarde für Güllen, wen jemand Alfred Ill tötet“. Claire Zachanassian fordert Gerechtigkeit und nutzt die Macht des Geldes, um sich an ihrem früheren Geliebten Alfred Ill zu rächen, der die Vaterschaft für das gemeinsame Kind leugnete. Die Güllenermüssen nun entscheiden – Geld oder Leben?

Der Regisseur, der gleichzeitig den Bürgermeister Güllensverkörpert, rahmt das Stück ein und möchte die junge Generation angelehnt an aktuelle politische Ereignisse zum Nachdenken anregen. Wie viel ist ein Menschenleben wert? Wie lässt sich Gesellschaft korrumpieren? Wie würdest DU entscheiden?

70 kurzweilige und sowohl amüsante als auch bitter ernste Minuten komprimierte das Ensemble auf das Wesentliche.

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