Forschungsbörse@FDS oder „Wie Mobilität unser Leben beeinflusst“

Die „Forschungsbörse“ ist eine Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung und hat die Idee, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bundesweit in die Klassenzimmer zu holen.

Die Friedrich-Dessauer-Schule schätzte sich glücklich, dass sie Frau Prof. Petra Schäfer von der Frankfurt University of Applied Sciences für einen Vortrag über den Zusammenhang zwischen Mobilität und CO²-Ausstoß gewinnen konnte.

Frau Prof. Schäfer leitet die Fachgruppe „Neue Mobilität“ und forscht zu den Themen Mobilität in der Zukunft, Akzeptanz neuer Techniken im Verkehr, Mobilitätsverhalten sowie umweltfreundlicher Verkehrsplanung.

Um möglichst vielen Klassen eine Teilnahme an der Veranstaltung zu ermöglichen, gab es zwei Vorträge vor insgesamt 110 Schülerinnen und Schülern der Berufsvorbereitung, der Berufsschule, der Fachoberschule und des in Kooperation mit der PPC unterrichtete beruflichenGymnasiums.

Es war kein reiner Vortrag im Vorlesungsstil, sondern Frau Prof. Schäfer gelang es durch gezielte Fragen die Zuhörerschaft in das Geschehen einzubinden, so dass eine lebhafte Diskussion mit kritischen Beiträgen der Schülerinnen und Schüler entstand.

Die Referentin betonte zu Beginn, dass sie durch ihre Vorträgeniemanden missionieren wolle, sondern einen Denkanstoß geben möchte, wie wir alle unseren CO²-Ausstoß senken können. Denn der Verkehr macht ein Drittel des Treibhausgasausstoßes in Hessen aus.

Die Schülerinnen und Schüler kamen zusammen mit der Verkehrsexpertin auf folgende Vorschläge:

Stärkung des Rad- und Fußverkehrs
Stärkung des ÖPNVs
Unnötige Fahrten mit dem Auto unterlassen
Fahrgemeinschaften bilden

Ergänzend zu den bereits von den Schülerinnen und Schülern gemachten Vorschlägen nannte Frau Prof. Schäfer weitere Vorschläge, um den CO²-Ausstoß zu senken:

Tempolimits
Verkehrsfluss durch intelligente Ampelschaltungen optimieren
Maut für Innenstädte
Autospuren zu Fahrradspuren machen
Einrichtung sogenannter Mobility Hubs, an denen Fahrräder, E-Autos und andere Fortbewegungsmittel zum Teil kostenlos ausgeliehen werden können
Vorbild sein für andere

Die Anwesenden wurde außerdem mit der Tatsache konfrontiert, dass das relativ kleine Limburg 2018 noch vor Frankfurt zu den Top 10 der schmutzigsten deutschen Städte gehörte, was viele erstaunte und schockierte.

Für Frau Prof. Schäfer ist E-Mobilität nicht das Allheilmittel. Selbst wenn der Strom für E-Autos aus regenerativen Quellen kommt, ändert dies nichts an der Tatsache, dass auch ein E-Auto Ressourcen zur Herstellung und genau so viel Platz benötigt, wie ein Auto mit Verbrennungsmotor. Generell werden die Fahrzeuge immer größer, jedes fünfte in Deutschland zugelassene Fahrzeug ist ein SUV. Mehr und größere Fahrzeuge bei gleichbleibendem Platz in den Städten führe zu mehr Staus, die wiederum zu einem höheren CO²-Ausstoß führen. Daher muss nach ihrer Ansicht eine Minderung des motorisierten Individualverkehrs stattfinden.

Die Schülerinnen und Schülern gaben zu bedenken, dass viele von ihnen auf ein Auto angewiesen sind, da in vielen Ortschaften ein Bus, wenn überhaupt nur ein Mal pro Stunde fahre.

Für diese Situation hatte die Expertin Verständnis und machte klar, dass es nicht die eine Lösung für das komplexe Problem der CO²-Reduzierung gebe, sondern man die Situation jeder Einzelperson betrachten müsse.

Leider müsse man die Autofahrerinnen und Autofahrer durch unpopuläre Maßnahmen, wie zum Beispiel der Wegnahme von Fahrspuren, ärgern, damit diese ihr Verhalten ändern. Denn so ein Auto sei schon ein bequemes Fortbewegungsmittel. Ohne dass man das Autofahren unbequem und andere umweltfreundlichere Fortbewegungsmittel attraktiver mache, gehe es leider (noch) nicht.

Die Friedrich-Dessauer-Schule bedankt sich bei Frau Prof. Schäfer für die interessanten Vorträge und ihrem fundierten Wissen zur Mobilität, das sie stehts mit Fakten, Statistiken und Daten zu untermauern wusste, und wünscht Ihr viel Erfolg bei ihren so wichtigen Forschungen.

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