Goalball@FDS
Die Fachoberschulklasse 12G hatte im Rahmen ihres Sportunterrichts Besuch von Stefan Weil, dem Trainer der deutschen Goalball-Nationalmannschaft, um den Schülerinnen, Schülern und ihrem Sportlehrer diese in Deutschland recht unbekannte Sportart vorzustellen.
Was ist Goalball?
Auf einem 18 x 9 Meter großen Spielfeld versuchen 3 Spieler einer Mannschaft den Ball in das gegnerische Tor zu werfen. Dabei gilt volle Konzentration, denn mit jedem Regelverstoß kann leicht ein Penalty – vergleichbar mit einem Elfmeter – verursacht werden.
Nach dem Angriff ist vor der Abwehr:
Ist der Angriff abgeschlossen, müssen die drei Spieler sofort wieder in die Abwehrstellung, denn der Gegenangriff kommt innerhalb von zehn Sekunden. Um die bis zu 70 km/h schnellen Bälleverteidigen zu können, braucht es Körpereinsatz, schließlich ist das zu verteidigende Tor ganze neun Meter breit.
Während des Spiels verzichten beide Teams auf ihr Augenlicht. Um Chancengleichheit zwischen den Akteuren herzustellen, tragen alle Aktiven auf dem Feld eine Dunkelbrille. Für die Spielzüge, Würfe und Abwehraktionen müssen sich somit auf ihr Gehör, Orientierung und Intuition verlassen.
Goalball – eine Weltsportart:
Goalball ist weltweit die am weitesten verbreitete Ballsportart für Menschen mit Seheinschränkung und bereits seit 1976 paralympisch. In Deutschland wurde 2013 erstmals eine Bundesliga eingeführt. Zusätzlich spielen die Top-Teams um den Ligapokal. Goalball ist zudem Teil des Schulsportwettbewerbs „Jugend trainiert für Paralympics“ und jährlich wird der deutsche U19-Meister ausgespielt. International gehören die deutschen Nationalmannschaften zu den besten in Europa. In Marburg sowie Rostock gibt es paralympische Trainingsstützpunkte für die Sportart.
Blind durch den Parcours
Um der Klasse erst einmal ein Gefühl dafür zu geben, wie sich blinde Menschen im Alltag fühlen und sich auf die verbleibenden Sinne zu verlassen, schickte Stefan Weil sie zunächst einmal mit Schlafbrillen ausgestattet durch einen Parcours. Partner oder Partnerinnen versuchten ohne Körperkontakt und nur mit Worten und Klopfzeichen zu helfen. Das Balancieren über eine umgedrehte Turnbank gelang jedoch meist nur mit einer helfenden Hand.
Erste Spielerfahrung
Im Anschluss machten die Klasse erste Goalball-Erfahrungen. Weichbodenmatten dienten hierbei als Tore. Es fiel zunächst nicht leicht, sich dem mit Glöckchen gefüllten Hartgummiball in den Weg zu legen, um ihn abzuwehren. Doch im weiteren Verlauf nahmen die Schülerinnen und Schüler den Ball besser wahr, fühlten sich sicherer und wendeten bereits taktische Spielzüge an, um die gegnerische Mannschaft über die Position des Balles in die Irre zu führen.
Ideal für den Schulsport
Keiner der Teilnehmenden hatte Erfahrungen oder Vorkenntnisse mit Goalball, alle starteten sozusagen bei „Null“ und mussten sich auf die neue Situation einstellen.
Um Goalball als neue, abwechslungsreiche Sportart, die Beweglichkeit und Fitness, Taktik und Sozialkompetenz fördert, in den Sportunterricht der Friedrich-Dessauer-Schule einbringen zu können, überreichte Stefan Weil einen „Goalball“–Ball als Geschenk.
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